VERWENDUNG:
Sehr angenehmer Gefährte und Freund, sowohl im Hause als auch bei der
Jagd. Der irische rot-weiße Setter wird in erster Linie für die
jagdliche Arbeit gezüchtet. Der nachstehende Standard muss daher in
dieser Hinsicht ausgelegt werden und die Richter müssen die
vorgestellten Exemplare in erster Linie vom Standpunkt der
Arbeitsbefähigung bewerten.
KURZER
GESCHICHTLICHER ABRISS: Der
irische Setter wurde wahrscheinlich Ende des siebzehnten Jahrhunderts
erzüchtet. Außerhalb Irlands war es nicht so sehr bekannt, dass es zwei
irische Setter Arten gibt. Ziemlich sicher ist aber, dass der rot-weiße
Setter die ältere der beiden Rassen ist und durch wohlüberlegte
Zuchtauswahl der einfarbig rote Setter entstanden ist. Als die irischen
Setter kurz nach Mitte des neunzehnten Jahrhunderts auf den
Ausstellungen erschienen, herrschte eine sehr große Ungewissheit über
die korrekte Farbe; Ende des neunzehnten Jahrhunderts hatte der rote
Setter den rot-weißen in den Schatten gestellt. Letzterer wurde so
selten, dass man glaubte, er sei ausgestorben. In den Jahren nach 1920
wurden dann große Anstrengungen unternommen, um diese Rasse wieder zu
etablieren. 1944 hatte sich die Rasse dann wieder so gut gefestigt, dass
sich ein eigener Club für diese Rasse gründete. Heutzutage kann der
rot-weiße Setter in züchterisch vernünftiger Anzahl auf den irischen
Ausstellungen und bei den Jagdprüfungen angetroffen werden. Der
derzeitige Verein “Irish Red & White Setter Field & Show Society” wurde
1981 gegründet und Dank seines Engagements und seiner Richtungsweisung
hat sich die Rasse national wie auch international sehr gut etabliert.
Der irische rot-weiße Setter konkurriert bei Prüfungen mit den anderen
Vorstehhunde-Rassen mit dem Erfolg, dass es heutzutage etliche Arbeits-
wie auch Schönheits-Champions gibt.
ALLGEMEINES
ERSCHEINUNGSBILD: Stark und
kraftvoll, sehr ausgewogen und gut proportioniert, ohne jegliches
Zeichen von Schwerfälligkeit, eher athletisch als rassig. Der irische
rot-weiße Setter wird in erster Linie für die jagdliche Arbeit gezüchtet
und muss demzufolge vorrangig vom Standpunkt der Arbeitsbefähigung
bewertet werden.
VERHALTEN UND
CHARAKTER (WESEN):
Aristokratisch, leidenschaftlich und intelligent. Zeigt nach außen eine
liebenswürdige, freundliche Grundhaltung, hinter der sich
Entschlossenheit, Mut und Energie verbergen. Der irische rot-weiße
Setter ist ein ausgesprochen freundlicher, zuverlässiger und leicht
auszubildender Jagdhund.
KOPF: Breit im Verhältnis zum Körper.
Oberkopf:
Schädel:
Gewölbt; Hinterhauptbein nicht deutlich erkennbar, wie dies beim Irish
Red Setter der Fall ist. Stopp:
ausgeprägt. Gesichtsschädel:
Fang:
Makellos geformt und rechteckig.
Kiefer: Kiefer von gleicher oder fast gleicher Länge.
Zähne: Regelmäßiges Gebiss;
ideal ist das Scherengebiss, Zangengebiss zulässig. Augen:
Dunkelhaselnussbraun oder dunkelbraun; rund, leicht,
hervortretend, Nickhaut nicht sichtbar.
Ohren: In einer Höhe mit den
Augen und weit hinten angesetzt, dicht am Kopf anliegend getragen.
HALS: Angemessen lang,
sehr muskulös, jedoch nicht zu dick, leicht gebogen, frei von jeglichem
Anzeichen einer Wamme.
KÖRPER: Kräftig und muskulös.
Rücken: Er
soll sehr muskulös und kraftvoll sein.
Brust:
Tief, mit gut gewölbten Rippen.
RUTE: Mittellang, nicht
tiefer als bis zu den Sprunggelenken reichend, kräftig an der Wurzel,
verjüngt sie sich allmählich zu einer feinen Spitze. Weder gedreht noch
gewunden. In einer Ebene mit der Rückenlinie oder darunter getragen.
GLIEDMASSEN:
Läufe gut bemuskelt
und sehnig, mit starken Knochen.
Vorhand:
Schultern: Gut zurückliegend und schräg.
Ellenbogen: Frei beweglich,
weder ein- noch ausdrehend.
Vorderläufe: Gerade und sehnig, gute
Knochenstärke.
Vordermittelfuß: Kräftig.
Hinterhand:
Breit und kraftvoll; Hinterläufe von der Hüfte bis zu den Sprunggelenken
lang und muskulös. Knie:
Gut gewinkelt.
Sprunggelenk: Gut tief stehend, weder
ein- noch ausdrehend. Hintermittelfuß:
angemessen lang und stark.
Pfoten: Gut geformt, mit eng
aneinander liegenden Zehen und reichlicher Befederung zwischen den
Zehen.
GANGWERK:
Im Trab weit ausgreifend, sehr lebhaft, anmutig und rationell. Der Kopf
hoch erhoben getragen, Hinterhandbewegung fließend mit großem Schub. Die
Vorderläufe bewegen sich bei gutem Vortritt flach über den Boden. Von
vorn oder von hinten betrachtet, bewegen sich die Vorderläufe und die
Hinterläufe ab Sprunggelenke abwärts im Bezug zum Boden gerade wie ein
Pendel; weder in Vorder- noch Hinterhand kreuzend oder strickend.
HAARKLEID:
Haar:
Langes seidiges Haar, als so genannte “Befederung” an der Rückenseite
der Vorder- und Hinterläufe, sowie auf der Außenseite des Behangs.
Gleichfalls ist eine angemessene Menge Haar an den Flanken zu finden,
welches sich an Brust und Hals fortsetzt und dort eine Art Besatz
bildet. Die Befederung sollte grundsätzlich gerade, glatt und ohne
jegliche Lockenbildung sein, wobei eine geringe Wellenbildung zulässig
ist. Die Rute sollte gut befedert sein. An allen anderen Körperpartien
sollte das Haar kurz, glatt und ohne jegliche Lockenbildung sein.
Farbe:
Grundfarbe weiß, mit nicht durchbrochenen
roten Flächen (wie gut abgegrenzte rote Inseln); wobei beide Farben ein
Maximum von Intensität und Leuchtkraft auszeichnen sollte. Tüpfelung,
jedoch keine Schimmelung (ROAN) am Gesicht, an den Pfoten, an den
Vorderläufen bis höchstens zu den Ellenbogen und an den Hinterläufen bis
höchstens zu den Sprunggelenken ist zulässig. Schimmelung (ROAN),
Tüpfelung und Sprenkelung an jedem anderen Körperteil ist unerwünscht.
GRÖSSE:
Erwünschte Schulterhöhe: Rüden: 62 bis 66 cm. Hündinnen: 57 bis 61 cm
FEHLER:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen
werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung
stehen sollte. SCHWERE FEHLER:
Abweichungen von den im Standard vorgegebenen Schulterhöhen sowohl bei
Rüden wie auch bei den Hündinnen.
AUSSCHLIESSENDE
FEHLER: Aggressivität
Rüden, die nicht zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen
Obwohl Tüpfelung, jedoch keine Schimmelung (ROAN) am Gesicht, an den
Pfoten, an den Vorderläufen bis höchstens zu den Ellenbogen und an den
Hinterläufen bis höchstens zu den Sprunggelenken zulässig ist, gilt:
deutlich sichtbare und übermäßige Schimmelung (ROAN), Tüpfelung und
Sprenkelung an jedem anderen Körperteil ist ein ausschließender Fehler.
Hunde, die deutlich physische Abnormitäten oder Verhaltensstörungen
aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
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