Settermuseum
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Kurt Schmid hat im hessischen Dorf Neuberg-Rüdigheim etwas ganz
besonderes aufgebaut - das einzige Settermuseum der Welt, ein wahres
Eldorado für Setterfans, mit mehr als 2500 Exponaten.
Auf den Setter kam Kurt Schmid vor ca. 20 Jahren: Ein Irish Setter
namens Hunter, der tragischer Weise im Alter von 6 Jahren an
Magendrehung starb. Darauf folgte Isegrim von Römerkastell-Welzheim, ein
Leistungshund aus Arbeitslinien und später eine ältere Hündin aus
zweiter Hand, die dringend ein neues Zuhause benötigte, aber leider
inzwischen im Hundehimmel ist. Um die Hunde artgerecht zu beschäftigen,
absolvierte Herr Schmid die Jägerprüfung - sein inzwischen 14 Jahre
alter Isegrim darf immer noch mit ins Revier und wird gelegentlich auf
Nachsuchen eingesetzt.
Und mit dem ersten Setter begann auch gleich die Sammelleidenschaft. Auf
einer Hundeausstellung in Deutschland verliebte er sich in eine
Setterskulptur, die er für 350,- DM erwarb. Damit war er vom Virus des
Setter-Sammelns infiziert und kann bis heute einfach nicht damit
aufhören. Während er früher auf Ausstellungen, Flohmärkten und Auktionen
in ganz Europa seine Kunstwerke ersteigerte, ist er heute in
Sammlerkreisen so bekannt, dass viele Händler ihm Settergegenstände per
Post zuschicken - das meiste muss er allerdings zurückschicken, da er
schon fast alles in seinen Vitrinen stehen hat. Trotzdem ist er immer
weiter auf der Suche, denn das Sammeln liegt bei ihm in der Familie.
Da Kurt Schmid das Settermuseum in sein Wohnhaus integriert hat, bekommt
man eine liebevolle Privatführung durch die Räume, beginnend mit seinen
Büroräumen, in denen er die Kunstwerke untergebracht hat, die in die
anderen Zimmer nicht mehr gepasst haben (wie er fast entschuldigen
erklärt). Aber schon hier kommt man aus dem Staunen nicht heraus,
Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Karikaturen, usw. Über das
Treppenhaus, das mit Settergemälden und limitierten Kunstdrucken
„tapeziert“ ist, erreicht man die Wohnebene.
Schnell schließt Kurt
Schmid ein paar Türen, damit die Überraschung beim Betreten eines neuen
Raumes erhalten bleibt. Man steht mit offenem Mund staunend vor den
Vitrinen und kann die Vielzahl der unterschiedlichen Setterartikel nicht
erfassen. Immer wieder weist einen Herr Schmid mit stolzem Funkeln in
den Augen auf die Besonderheiten seiner Sammlung hin. Man kann nicht
glauben, was alles im Laufe der Jahrhunderte rund um den Setter
entstanden ist. Die meisten Ausstellungsgegenstände zeigen den Setter in
seiner schönsten Haltung - dem Vorstehen. Herrliche Momentaufnahmen in
den unterschiedlichsten Materialien: Porzellan, Keramik, Stahl, Bronze,
Elfenbein, Gemälde in Öl, Kreide, Pastell…
Verständlich, dass man sich
in diese wunderschönen, detailgetreuen Kunstwerke verlieben muss!
Natürlich gibt es auch Gegenstände, bei denen sich der Künstler viel
Freiheit gelassen hat und der Setter nur zu erahnen ist, oder etwas ins
Kitschige abdriftet, aber in ein Settermuseum gehört eben alles rund um
diese schönen Vorstehhunde. Und weiter geht die Führung durch Wohn- und
Esszimmer mit Vitrinen voller verschiedenster Dinge: Tassen, Gläser,
Uhren, Schilder, Werbeplakate, Ofenplatten, Spielkarten, …
„Wir haben
noch mehr“ sagt Kurt Schmid zum wiederholten Mal und führt die Besucher
in den nächsten Raum. Hier ist die so genannte Miniaturabteilung: Der
größte „Mini-Setter“ ist ca. 10 cm groß, der kleinste, den man am besten
mit einer Lupe betrachtet, so detailgetreu ist er gearbeitet, misst
gerade mal 10 Millimeter. Hier gibt es Fingerhüte mit verschiedenen Settermotiven, Krawattennadeln, Broschen, Anstecknadeln…
Aber das ist
noch nicht alles, weiter geht’s zu Vasen, Wandtellern, Türklopfern,
Pulverhörnern, Spazierstöcken, einer Setterfigur in Lebensgröße und
danach kommt man in die Kalender- und Briefmarkenabteilung. Herr Schmid
präsentiert Briefmarken mit Settern aus allen Herren Ländern,
faszinierend zu sehen, wo auf der Welt es überall Setter gibt! Und
natürlich die Raucherabteilung: Aschenbecher, Zigarrenspitzen, Pfeifen,
Streichhölzer, Feuerzeuge, sogar Banderolen für Zigarren.
Es ist einfach unglaublich, was Herr Schmid in den letzten zwanzig
Jahren in seinem Settermuseum zusammengetragen hat. Auf dem Heimweg
durchlebt man noch einmal in Gedanken die Reise durch die
Settergeschichte und ist dankbar, dass Herr Schmid einem diese Einblicke
gegönnt hat.
Nur nach telefonischer Voranmeldung:
Settermuseum: Kurt Schmid, Feldbergstr. 2, 63543 Neuberg-Rüdigheim, Tel.
06185/890477