Die Hüftgelenksdysplasie
wird üblicherweise mit HD abgekürzt und ist eine Fehlentwicklung der
Hüftgelenke. Gerade unter den großen Hunderassen, zu denen auch der
Setter gehört, tritt die HD relativ häufig auf. Bei einer gesunden Hüfte
passen Hüftpfanne und Oberschenkelkugel genau ineinander, bei der HD
umschließen sie sich nicht und haben Spiel, wodurch es zu einer
verstärkten Reibung und Abnutzung im Gelenk kommt. Diese Arthrosen
können starke Schmerzen verursachen. Die Fehlstellungen der Hüfte können
unterschiedlicher Natur sein, entweder ist die Kugel zu klein oder nicht
rund oder die Pfanne zu flach. Dysplasien (es gibt auch die
Ellbogendysplasie, die nicht ganz so verbreitet ist) sind Entwicklungs-
oder auch Wachstumsstörungen, wobei die HD meist genetisch fixiert ist
und somit vererbt wird, sie kann aber auch erworben sein. Um der
HD-Verbreitung entgegen zu wirken, sollte möglichst nur mit HD-freien
Hunden gezüchtet werden. Bei der Aufzucht der Welpen und Junghunde
bedeutet dies, auf die Ernährung und Beanspruchung der heranwachsenden
Hunde zu achten. Zuviel Kalzium und zu energiereiches Futter verursachen
Skelettveränderungen. Um Entwicklungsstörungen zu vermeiden, sollte die
Ernährung des Junghundes an seinen Bedarf angepasst und Übergewicht auf
jeden Fall vermieden werden. Unter 12 Monaten muss man jede Art von
Gewaltmärschen, Fahrrad fahren oder belastende sportliche Aktivitäten
unterlassen.
Die HD erkennt man beim Hund durch Bewegungsvermeidung, Bewegungsunlust
und Lahmheiten der Hinterbeine. Anfangs nur minimal, doch können
gelegentlich Beeinträchtigungen schon im 5. bis 6. Lebensmonat
festgestellt werden. Eine Röntgen-Untersuchung ist erst beim erwachsenen
Hund ab 1 Jahr sinnvoll. Die Symptome der HD zeigen sich meist erst in
einem Alter von 2 Jahren, einem Zeitpunkt, wo man die Entwicklung nicht
mehr beeinflussen kann. Es bleibt nur noch die Behandlung der Symptome.
Hat der Hund trotz aller Vorsorge eine schwerere HD, so ist dies allein
noch kein Grund zur Besorgnis. Das Krankheitsbild ist sehr vielseitig
und die Schwere der Erkrankung hängt nicht unbedingt mit dem Grad der HD
zusammen. Natürlich werden bei einer hochgradigen HD die Gelenke
schneller und stärker abgenutzt, aber ein sorgfältiger Umgang mit der
Erkrankung kann dem entgegenwirken.
Behandlung
Leidet der Hund unter den Folgen der HD, so gibt es verschiedene
medizinische Möglichkeiten der Behandlung, von einer medikamentösen
Sehmerzbehandlung, Muskelschnitt beim jungen Hund, über Goldimplantate
bis hin zur Hüftoperation, die heutzutage schon in vielen Tierkliniken
eine Routine-OP darstellt.