Zecken/Sandmücken Zecken

Die Zeckensaison beginnt in Deutschland Anfang April und dauert bis Ende Oktober. Folgende Krankheiten werden von Zecken übertragen: Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose und Hepatozoonose. Sogar Fälle von Leishmaniose, die von Sandmücken ursprünglich in südlichen Ländern übertragen wird, wurden in Deutschland bereits beobachtet.


Borreliose
Zunächst zeigen sich unspezifische Krankheitszeichen wie Müdigkeit, Leistungsabfall, gelegentlich Fieber und Appetitlosigkeit. Häufig werden diese nicht sehr ausgeprägten Symptome übersehen. Später können schmerzhafte Bewegungsstörungen, ein steifer Gang und Lahmheiten auftreten. Ist das Nervensystem betroffen, kommt es zu Lähmungen, übersensibler Rückenhaut und fehlenden Reflexen. Möglich sind auch Hautveränderungen, Haarausfall, Durchfall und Erbrechen. Ob ein Hund tatsächlich an einer Borreliose leidet, ist schwer festzustellen. Blutuntersuchungen sind oft nicht erfolgreich, so dass der Tierarzt die Ergebnisse verschiedener Untersuchungsergebnisse kombinieren muss, um den Verdacht auf eine Borreliose zu festigen.

Babesiose
Die ersten Anzeichen der Babesiose treten in der Regel 1 bis 3 Wochen nach der Ansteckung auf. Die betroffenen Hunde sind schwach, appetit– und teilnahmslos. Die Babesiose kommt in Schüben, während der akuten Phase haben die Hunde hohes Fieber, Blutarmut und Gelbsucht sowie Blutungen in der Haut und den Schleimhäuten können folgen. Typisch sind außerdem Entzündungen am Auge mit Netzhautablösung. Sofern das zentrale Nervensystem betroffen ist, kommt es zu Bewegungsstörungen oder auch epileptiformen Anfällen. Durch eine Blutuntersuchung kann die genaue Diagnose gestellt werden.

Leishmaniose
Ursprünglich trat die Leishmaniose nur in südlichen Ländern auf, da dort die Sandmücken heimisch sind, die diese Krankheit übertragen. Aber in den letzten Jahren wurde sie auch nach Mitteleuropa eingeschleppt. Die Formen und Auswirkungen der Leishmaniose sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von einfachen Hautveränderungen bis hin zur tödlichen Allgemeinerkrankung. Die Erkrankung beginnt meist mit Haarverlust, starker Schuppenbildung und kleinen offenen Wunden, besonders um Augen und Schnauze herum. Später dehnen sich diese Anzeichen auf die Hinterbeine und den gesamten Körper des Hundes aus. Das Tier wird appetitlos und magert deutlich ab, Durchfall und Nasenbluten können auftreten. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu einer Blutarmut und schweren Nierenschäden, was zum Tode des Hundes führen kann. Die Leishmaniose kann durch eine Blutuntersuchung diagnostiziert werden.

Hepatozoonose
Der Hund infiziert sich, indem der die Zecke zerbeißt und abschluckt. Der Krankheitserreger gelangt dadurch in die Darmwand des Hundes und in den Blutkreislauf. Dann siedelt er sich in Lymphknoten und Knochenmarkt sowie in Organen wie Milz, Leber, Nieren an und führt zu Organveränderungen. Typische Krankheitsanzeichen sind Fieber, Blutarmut, geschwollene Lymphknoten, fehlender Appetit, Abmagerung, blutiger Durchfall, glanzloses Haarkleid, Nasen- und Augenausfluss oder Muskelschwäche. Bei massiver Infektion sterben die Hunde schon bevor die ersten Krankheitserreger im Blut nachgewiesen werden können.

Ehrlichiose
Die Ehrlichiose wird durch eine bestimmte Zeckenart auf den Hund übertragen, die in den letzten Jahren auch in Deutschland gesehen wurde. Nach einer Inkubationszeit von 5-21 Tagen hat der Hund zunächst hohes Fieber, ist geschwächt, appetitlos und matt. Dieses Rückfall-Fieber verschwindet und steigt dann erneut an, was Wochen und Monate dauern kann. Der Hund tritt in die subklinische Phase ein und man merkt ihm nichts mehr an. Entweder übersteht der betroffene Hund die Erkrankung oder aber er geht in die chronische Phase über. Typisch ist dann eine erhöhte Blutungsneigung mit Nasenbluten und Blutungen auf den Schleimhäuten, möglich sind aus Blutbeimengungen im Kot und Urin, Fieber und Abmagerung wurden beobachtet. Die Diagnose der Ehrlichiose findet über eine Blutuntersuchung statt.

Zeckenschutzmittel
Um den Hund vor den lästigen Plagegeistern und den oben genannten Krankheiten zu schützen gibt es verschieden Zeckenschutzmittel. Laut Stiftung Warentest 7/2003 wirkten die beiden Spot on Produkte Exspot und Frontline am besten, das Zeckenhalsband Scalibor wurde nicht getestet, wahrscheinlich war es erst zu kurz auf dem Markt.